Muss ich mich im Referendariat privat krankenversichern?
Kurzum: Nein. Es ist Dir freigestellt, wie Du Dich versichern möchtest. Grundsätzlich empfiehlt der Dienstherr (das Land Mecklenburg-Vorpommern) das private System zu wählen. Warum? Weil nur dort die sogenannte Beihilfe des Bundeslandes greift (mehr dazu unter dem Punkt Beihilfe).
Was sind die Unterschiede zwischen der Privaten und der Gesetzlichen Krankenversicherung?
Zwischen den beiden Systemen gibt es zwei wichtige Unterschiede: Die Beitragskalkulation und Leistung unterscheiden sich erheblich. Während in der GKV der Beitrag einkommensabhängig berechnet wird, gestaltet sich der Preis in der PKV leistungs- und altersabhängig. Mit anderen Worten: In der GKV ist Dein Beitrag höher, je mehr Du verdienst, bei der PKV ist der Beitrag nicht vom Einkommen abhängig.
Der Umfang der versicherten Leistungen ist bei der GKV abhängig vom Gesetzgeber, denn dieser entscheidet über den Leistungskatalog der Krankenkassen. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde immer mehr Leistungen herausgestrichen. In der PKV hingegen sicherst Du Dir ein vertraglich vereinbartes Leistungsniveau.
Nochmal kurz gegenübergestellt:
Gesetzliche Krankenversicherung
- Beitrag einkommensabhängig – höheres Einkommen = höherer Beitrag
Private Krankenversicherung
- Beitrag vom Alter abhängig
Hier findest Du eine vereinfachte Übersicht der ungefähren Beiträge in den beiden Systemen, wenn Du im Referendariat (Beamte/r auf Widerruf; BaW) in Mecklenburg-Vorpommern bist und wie es danach als Beamte/r auf Probe (BaP) aussieht.
Gesetzliche Krankenversicherung
- Beamte:r auf Probe ca. 750€
Private Krankenversicherung
- Beamte:r auf Probe ca 280€
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Was bedeutet Beihilfe?
Du genießt als Beamter die Fürsorgepflicht seitens des Dienstherrn, was sich auch im Bereich der Krankheitskosten widerspiegelt: Die Beihilfestelle in Mecklenburg-Vorpommern bezuschusst Deine Arztkosten mit 50 Prozent. Das erklärt auch, warum die Beiträge für Beamte in der PKV so gering sind. Wenn Du Dich privat versicherst, musst Du nur die restlichen 50 Prozent absichern.
In Mecklenburg-Vorpommern greift die Beihilfe nur bei der PKV. Bei der GKV hingegen gibt es keine halbe Versicherung. Hier müsstest Du den vollen Beitrag entrichten, weswegen die oben genannten Unterschiede zu Tage kommen.
Muss ich die Rechnungen selbst bezahlen?
Dies ist tatsächlich eine der häufigsten Fragen, die wir gestellt bekommen. Als gesetzlich Versicherter siehst Du wahrscheinlich nie eine Rechnung des Arztes, denn dieser rechnet seine Leistungen direkt mit Deiner Krankenkasse über Deine Versichertenkarte ab. Als privat Versicherter ist dies anders: Du erhältst am Ende eines Arztbesuches vom Arzt eine Rechnung, die Du dann durchschnittlich innerhalb von 14 Tagen zu begleichen hast. Dabei erhältst Du zwei Ausführungen (Original und Kopie): Ein Exemplar ist für Deine Krankenversicherung bestimmt, das andere für die Beihilfestelle in Neustrelitz. Im Ergebnis erstatten Dir dann beide Instanzen jeweils die Hälfte des Rechnungsbetrages.
Oftmals herrscht die Angst vor, dass die Rechnungen vorab gezahlt werden müssen. Wenn Du strukturiert bist, kannst Du sofort die Rechnungen wie genannt bei der Beihilfestelle und bei der Krankenversicherung (hier meistens per App möglich) einreichen, das Geld nach wenigen Tagen erstattet bekommen (die Krankenversicherungen sind hier erfahrungsgemäß deutlich schneller als die Beihilfestelle) und es dann einfach an den Arzt weiterreichen.
Achtung! Bei einigen Gesellschaften gibt es sogenannte Beitragsrückgewährprogramme. Dadurch kannst Du einen Teil deiner gezahlten Krankenversicherungsbeiträge zurückzubekommen, wenn Du keine Rechnungen bei der Krankenversicherung einreichst.
Und ja, natürlich gehst Du zum Arzt: Zahnarzt, Frauenarzt etc. Aber auch hier gibt es Tarife, die dann trotzdem diese Beitragserstattung gewähren. Details dazu kannst Du gern bei uns erfragen.
Ablauf Beratung
Wenn Du Genaueres wissen möchtest, kurz vor dem Referendariat stehst oder einfach nach dem Referendariat Deine Krankenversicherung wechseln möchtest, bist Du bei uns an der richtigen Adresse.
Wir gehen mit Dir das Thema genauso durch, wie Du es möchtest. Dabei ist es wichtig, eine sogenannte Risikovoranfrage zu stellen. Hierbei klären wir gemeinsam mit Dir anonym vorab, zu welchen Konditionen und Bedingungen die verschiedenen Krankenversicherungen Dich versichern.
Es ist durchaus möglich, dass ein und dieselbe Person seitens der Krankenversicherungen gänzlich unterschiedlich in ihrer Versicherbarkeit beurteilt wird – von Ablehnungen bis Normalannahmen kann alles dabei sein. So können wir erreichen, dass bei deinem dann gültigen Antrag für eine Krankenversicherung alles glatt läuft und Dir vorherige Ablehnungen oder Einschränkungen nicht die Versicherbarkeit erschweren.
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